Sonntag, 16. Dezember 2012

Schmiedemeister in Hohen Mistorf

Nachdem ich meinen Urgroßvater "Paul Friedrich Johann Heinrich Brüsehaber" in einem früheren Beitrag als Dragoner vorgestellt habe, jetz einiges über sein Wirken als Schmiedemeister in Hohen Mistorf bei Teterow.
Nach seiner Hochzeit am 27. April 1886 mit Elisabeth Christine Lorenz zog er nach Hohen Mistorf und arbeitete dort als Schmiedemeister. 

Lt. der Volkszählung von 1900 wohnten im gleichen Haushalt mit ihm sein Geselle: "August Blieske" * 19. Aug 1882 in Teterow" und der Lehrling: "Wilhelm Wigert *9. Apr 1883 in Hohen Mistorf"


Schmiede - Hohen Mistorf 1900


Schmiede - Hohen Mistorf 1936
 Auf diesem zweiten Bild, das 1936 aufgenommen wurde, war die Schmiede noch in Betrieb. Bei einem Besuch vor einigen Jahren stellte ich allerdings fest, dass es sie nicht mehr gab. Sie muss also in der Zeit nach dem Krieg abgerissen worden sein. Im Dorf konnte ich nichts Näheres hierzu in Erfahrung bringen. Vielleicht kann ein Leser dieses Beitages für Aufklärung sorgen.

Besonders freue ich mich, dass ich diese Karte entdeckt habe.





Eine Karte der  Maschinen- und Feldbahnfabrik R. Dolberg  Rostock, die den Erhalt von 278,78 RM bestätigt.

Freitag, 14. Dezember 2012

Gefallen im 1. Weltkrieg - P. Pagels

Bezugnehmend auf den Beitrag über das Kriegerdenkmal meines Heimatortes Gielow in Mecklenburg möchte ich einige der dort Genannten dem Vergessen entreißen. In diesem Falle ist es mein Großonkel, der Bruder meiner Großmutter mütterlicherseits: Paul Pagels

Geboren wurde er - Paul Friedrich Ludwig Pagels - am 9. Mai 1890 in Gielow als Sohn des Johann Friedrich Martin Pagels (Erbpächter) und seiner Frau Anna Friederike Dorothea Henriette Brinkmann.
Er fiel im 1. Weltkrieg am 27. Mai 1915 bei Dolina / Galizien als Leutnant der Reserve im Reserve Infanterie Regiment 224 (so der Eintrag im Kirchenbuch).

In der Verlustliste 8077 vom 10. August 1915 taucht sein Name erstmals unter den Vermissten auf.  (Quelle: Verlustlisten des 1. Welkrieges des Vereins für Computergenealogie)
Leutnant der Reserve Paul Pagels vermisst

Eine Gefallenenmeldung fand ich weder in der oben angeführeten Quelle noch bei den Verlustlisten von Ancestry. Der Todeseintrag im Kirchenbuch erfolgte auch erst Mitte 1916.

Über die damaligen verlustreichen Kämpfe an der Ostfront kann man im Heeresbericht nachlesen.

Unteroffizier P. Pagels (hinten rechts)

P. Pagels (ganz hinten in der Mitte)
Diese Bild zeigt P. Pagels ca. Anfang 1915 auf dem Truppenübungsplatz Elsenborn (das Lager war von 1914 bis 1918 ein Ausbildungszentrum) im Kreise seiner Kameraden. Aus dem Absender geht hervor, dass er an einem "Offizieraspiranten Kursus" teilnimmt.
Text der Karte:
"Liebe Eltern!
Umseitig ein Foto von dem Einzuge des Mecklenburger Grenadiers in Elsenborn.
Hoffentlich habt Ihr erste Karte erhalten. Nochmals Mama die herzlichsten Glückwünsche sowie Euch allen herzlichste Grüße Euer Paul"

Nach Abschluss dieses Kurses in Elsenborn ist er als Leutnant der Reserve an die Ostfront versetzt worden.

Hier noch zwei weitere zeitgenössische Bildpostkarten von Elsenborn:
Truppenübungsplatz Elsenborn

Truppenübungsplatz Elsenborn
Und wie auch heute noch, gab es auch damals für solche Plätze "Soldatenweisheiten". Hier ein Beispiel:
"Gott schickte uns in seinem Zorn zur Entfettungskur nach Elsenborn!!!"

Donnerstag, 6. Dezember 2012

Dorfkirche zu Gielow und ihre Pastoren

Da ein Großteil meiner Vorfahren aus diesem Ort stammen, möchte ich kurz einiges zur Kirche des Ortes und ihren Predigern (Pastoren) schreiben.

Den Großteil meiner Informationen habe ich aus einer Broschüre "Die Pfarre zu Gielow mit besonderer Berücksichtigung der Geschichte des Ortes" von L. Fromm, erschienen im "Archiv für Landeskunde in den Grossherzogthümen Mecklenburg und Revüe der Landwirtschaft", Band 17 - 1867. Hier als eBook  Suchbegriff "Gielow" eingeben. Meine diesbezügliche Original Broschüre übergab ich der Heimatstube des Ortes.

Kirche zu Gielow (ca.1920)
Das Bild stammt aus den 20er Jahren des vorigen Jhd.  (keine stürzenden Linien, alle Senkrechten sind auch wirklich senkrecht. Und das alles ohne Elektronik!!! Hut ab!!)

Aus der oben erwähnten Broschüre geht hervor, dass die Kirche höchstwahrscheinlich Ende des 14. Jahrhunderts erbaut wurde. Im Inneren wurde sie 1821-23 erneuert, um- und durchgebaut von 1897-1898, geweiht in Gegenwart des Herzogregenten  am 16. Oktober 1898.

Hier die entsprechend Textpassage:
Bau der Kirche

Einen Grundriss der Kirche  findet man hier.

Kirche Gielow 2012

Prediger des Pfarramtes Gielow
1528-1530 Johannes Henniken Prediger zu Gielow
1542 Nikolaus Swarte Prediger zu Duckow, Vikarius zu Malchin
1622-1638 Georg Horning Prediger zu Duckow und Gielow
1647 - 1662 Johann Köler Prediger zu Zettemin und Gielow
geb. in Woltersdorf Kr. Franzburg Pommern
1661 ins Gefängnis zu Dargun gelegt, da er sich dem Trunk ergeben hatte, seinen Dienst vernachlässigte und auch sonst einen höchst ärgerlichen Lebenswandel führte, nach längerer Untersuchungshaft 1662 seines Amtes entsetzt und 1665 des Landes verwiesen.
1664 - 1671 Johann Molli Prediger zu Zettemin und Gielow
aus Lübeck, 1671 P. und Präp. in Goldberg
schreibt 1664:  Pfarrhaus ist so undicht, dass er nachts nicht vor den Wölfen sicher sei, die Kirche gleiche einer Ruine, die Vorsteher kümmerten sich nicht, da sie selber keine Häusung hatten.
1671-1688 Levinius Fiedler Prediger zu Zettemin und Gielow
* um 1638 zu Rostock, gest. 1686, verh. 29. November 1671 Christine Spalding
1688 - 1723 Samuel Wilken Prediger zu Zettemin und Gielow
* um 1662 zu Vilz , gest. 26. April 1732, verh. Margar. Kathar. Höfisch
1723 - 1762 Samuel Wilken Prediger zu Zettemin und Gielow
* um 1699 zu Zettemin, Sohn des Vorgängers, gest. 22. Juni 1762
1755 am Karfreitagnachmiitag am 28. März ging fast ganz Gielow in Flammen auf. Das schindelgedeckte Kirchturmdach wurde von den Flammen ergriffen; der Turm mit Uhr und Glockenstuhl brannte aus, die Glocken zerschmolzen; auch der an den Turm stoßende Teil des Kirchenbodens wurde zerstört
1763 - 1765 Joachim Friedrich Turow Prediger zu Zettemin und Gielow
1765 P. und Präpos. zu Demmin, gest. 17. Aug. 1829 verh. Doroth. Agneta Christine Krambeer aus Röckwitz
1765 - 1807 David Joachim Köppen Prediger zu Zettemin und Gielow
*15. Dez. 1736 zu Lübeck, Kaufmannssohn, gest. 8. Juni 1807
verh. 1767 mit Eva Charlotte Sophie Stock aus Neubrandenburg
1808 - 1829 Peter Heinrich Schmidt Prediger zu Zettemin und Gielow
*16. Nov. 1774 Waren, gest. 17. August 1829
verh.12. Okt. 1808 mit Friederike von Rudloff (*7. August 1780 Schwerin)
1831 - 1837 Wilh. Aug. Herm. Schmidt Prediger zu Zettemin und Gielow
1848 Sup. in Malchin, setzte 1862 durch, dass in G. eine eigene Pfarre errichtet wurde
1837 - 1862
Vereinigung der Pfarre Gielow mit der in Malchin,
1862-1871 Ernst Gotfr. Theod. Friedr. Fromm Gielow eig. Pfarre
*10. März 1829 zu Rehna
Aug. 1858 Hülfsprediger in Ziegendorf
11. Aug. 1871 gest. (Herzleiden)
3. Okt. 1862 verh. mit Clara Tarnow (Gnevsdorf)
 1872-19176 Eduard Heinr. Theod.   Albrecht *13. September 1843 Schwerin
1868 Konr. Boizenburg
 1870 Hülfspr. in Brüel
6. Jan. 1871 Heirat  Auguste Jantzen (Schwerin)
1. Oktober 1872 Amtsantritt
4. Oktober 1909 Präpos.
1. Oktober 1916 emerit.
13. Mai 1918 gest. zu Schwerin
1916-1960? Otto Aug. Bernh. Johs. Paul Fuhrmann

*18. Juli 1881 zu Dargun
Abitur Rostock1902
stud. in Rostock, Leipzig , Berlin
Heirat 29. Sept. 1908 Elisabeth Dechow (20. Feb 1888 Zarrentin)

Quelle:"Die Mecklenburg-Schwerinschen Pfarren seit dem dreißigjährigen Kriege (mit Anmerkungen über die früheren Pastoren seit der Reformation)" von Gustav Willgeroth; Wismar 1924 im Selbstverlag

Dienstag, 4. Dezember 2012

Kriegerdenkmal Gielow I

Vor einiger Zeit fand ich einige alte Postkarten des Kriegerdenkmals meines Heimatortes. Auf der Vorderseite des Denkmals wird den Gefallenen des Krieges 1870/71 gedacht. Auf der Rückseite stehen die die Namen der Toten des Ortes aus dem 1. Weltkrieg.

Kriegerdenkmal Gielow 1913


Kriegerdenkmal Gielow (20er Jahre)
Kriegerdenkmal Gielow (30er Jahre)

Was ist jetzt aus dem Denkmal geworden?  Es steht noch und ist in einem recht gutem Erhaltungszustand. Der Adler allerdings wurde in einer Nacht- und Nebelaktion von den sozialistischen Machthabern massakriert.

Kriegerdenkmal Gielow 2012
Da bei http://www.denkmalprojekt.org  dieses Denkmal nicht aufgeführt ist, hier die Inschriften:

W. Bergmann
Dienstgrad Name Todestag
Gefr. K. Brandt 14.09.1914
Kan. W. Schöttler 28.09.1914
Gren. H. Krüger 07.11.1914
Gren. H. Bening 08.11.1914
Gren. H. Meier 10.11.1914
Gren. A. Wolter 10.12.1914
Utffz. H. Martin 10.01.1915
Wehrm. H. Albrecht 22.04.1915
Füs. F. Flotow 24.04.1915
Leutn. P. Pagels 27.05.1915
Füs. W. Gütschow 07.07.1915
Gefr. P. Stiegler 14.07.1915
Musk. K. Zars 23.08.1915
Musk. A. Niemann 20.09.1915
Musk. A. Bürth 08.10.1915
Ers.Res W. Brandt 24.10.1915
Musk. F. Flotow 15.04.1916
Jäg. E. Voß 09.06.1916
Utffz. F. Graupmann 04.07.1916
Füs. F. Ewert 11.07.1916
Gren. H. Ziesemer 13.07.1916
Ers.Res. H. Milhahn 17.07.1916
Arm.Sold. W. Peters 30.08.1916
Kan. O. Laasch 28.09.1916
Ers. Res. E. Flotow 28.10.1916
Gren. R. Heuck 05.01.1917
Musk. F. Graupmann 08.02.1917
Musk. F. Riwald 29.4.1917
Gren. A. Koch 26.06.1917
Musk. H. Flotow 19.07.1917
Musk. H. Mamerow 08.08.1917
Utffz. W. Meincke 11.08.1917
Musk. O. Dabbert 30.10.1917
Gren. H. Schwinkendorf 09.02.1918
Wehrmann F. Grüschow 17.03.1918
Musk. W. Bergemann 07.04.1918
Arm.Sold. W. Köpke 17.04.1918
Gren. W. Adam 29.05.1918
Wehrm. W.Pecat 10.06.1918
Gren. K.Collatz 11.08.1918
Pion. W. Lübs 07.09.1918
Musk. W. Hillmann 16.09.1918
Gren. F. Wolter 30.09.1918
Utffz. H. Wolgast 08.10.1918
Gren. P. Koch 08.10.1918
Uffz. H. Riwald 15.10.1918
Musk. H. Piplow 31.10.1918
Oberheiz. H. Krase 06.05.1919
Gren. H. Gütschow 01.06.1916
Musk. H. Schlüter 01.05.1917
U.Masch.Maat F. Brümmer 01.09.1917
Musk. W. Lewes 30.08.1916
Wachtm. O. Brandt 28.04.1918
Ers. Res. O.Piplow 24.10.1918

Samstag, 10. November 2012

Der Urgroßvater als Dragoner

Dieses Bild zeigt meinen Urgroßvater Paul Brüs(e)haber. Aus dem Bild geht hervor, dass es in Ludwigslust vom  "Hofphotograph Louis Wrede" (* 3. Juli 1832 in Wittingen / Provinz Hannover lt. Vz 1900), gemacht wurde. Das Aufnahmejahr könnte ca. 1878 sein, ihn also als Zwanzigjährigen zeigen. 


Paul Brüs(e)haber 1858-1904
Dieses Bild zeigt einen Dragoner des „Großherzoglich Mecklenburgischen Dragoner-Regiment“ 1. Dragoner- Regiment Nr. 17, welches in Ludwigslust stationiert war.

Die Uniform dieser Dragoner  bestand u.a. aus einem kornblumenblauen Waffenrock und einer anthrazitfarbenen Hose. Der Leibriemen war weiß und mit einer einfachen Dornschnalle versehen.

Im Nachhinein fand ich noch folgendes Dokument - ein Führungszeugnis, das nach Beendigung seiner Militärzeit ausgestellt wurde:


Die oben  angestellten Vermutungen bestätigen sich hier. Er war also vom 6. November 1879 bis 22. September 1882 bei der 5. Escadron 1. Großherzoglich Mecklenburgisches Dragoner-Regiment  Nr. 17 und wurde als Gefreiter entlassen.

Samstag, 27. Oktober 2012

Einjährig-Freiwilliger im FR90

FR90 - Großherzoglich Mecklenburgisches  Füsilier Regiment „Kaiser Wilhelm“ Nr 90.

Einjährig-Freiwillige waren bis zum 1. WK Wehrpflichtige, die auf Grund ihrer höherer Schulbildung nur ein Jahr zu dienen brauchten, wenn sie sich freiwillig meldeten.
siehe auch hier bei Wikipedia


Dazu benötigte man ein Zeugnis, das ebend diese höhere Schulbildung bestätigte.
Ich stelle hier ein solches Dokument vor, das nach Abschluss des Großherzoglichen Schullehrer Seminars zu Neukloster an meinen Großvater verliehen wurde. Aufgrund dieses Zeugnisses durfte er sich für den einjährig-freiwilligen Dienst bewerben.

Neben diesem Zeugnis musste bei der Beantragung des Berechtigungsscheines für diesen Dienst noch folgendes vorgelegt werden:
  • ein Geburtszeunis
  • Einwilligung des Vaters oder Vormundes, sowie eine Erklärung, dass aus dem Vermögen dieser Person die Kosten für Bekleidung und Ausrüstung, Wohnung und Unterhalt während dieser Zeit bestritten werden soll.
  • ein Unbescholtenheits-Zeugniss



Zeugnis über die wissenschaftliche Befähigung für den einjährig-freiwilligen Dienst
Im selben Jahr, also 1910, kam er nach Rostock ins Großherzoglich Mecklenburgische  Füsilier Regiment „Kaiser Wilhelm“ Nr 90.
Hier im Kreise der 1. Korporalschaft der Einjährigen der 1. und 2. Kompanie:


1. Korporalschaft der Einjährigen der 1. und 2. Kompanie des 1. Bataillon Füsllieregiment Nr. 90
Folgende Personen befinden sich auf dem Bild (von einigen habe ich weitere Hinweise in den Vz-  und Verwundetenlisten gefunden):

1. Reihe:
Oberleutnant Bodo von Diepow, lt. Adressbuch Rostock 1910:Schillerplatz 11,

Feldwebel Hamann (evtl. Friedrich Hamann * 29. Aug. 1877 in Kägsdorf/Doberan, lt. Vz 1900 Utffz. im Füselieregiment 90, wohnhaft 1910 lt. Adressbuch:Vizefeldwebel, Ulmenstr.32, Vz 1919 Rostock verh. mit Alma Kofahl *5. Nov. 1877)

Sergeant Wilhelm Kölzow, lt.Adressbuch 1910 Elisabethstr. 11,

 Düker?, Krüger,

Dallüge (es könnte sich um Erich Dallüge *20. Aug 1889 aus Brüel handeln; in der Verwundeten Liste vom 27.1.1915 wird er als Offiziers Stellvertreter  im Reserve Infanteriregiment 233 11. Kompanie geführt, der leicht verwundet wurde ),

Tschirch (evtl. Egon Tschirch *23. Jun 1889 Rostock, in den Verwundetenlisten des 1. WK findet man ihn wieder im Infanterieregiment Nr 213 3. Kompanie als Leutnant der Reserve, er wurde 1916 als leicht verwundet gemeldet )

2. Reihe:
Buchholz, Becker Wessel, Huchzenmeyer, Prein, Wedemeyer, Brüsehaber, Wellmann, Weinschenk, Dankert,

3. Reihe
Rerps, Klüver, Jörn


Freitag, 26. Oktober 2012

Abschlusszeugnis Lehrerseminar Neukloster 1910

Besondere Aufmerksamkeit sollte man den Abschlusszeugnissen widmen. Beinhalten sie doch eine Fülle von Informationen, die man genealogisch auswerten kann.
Hier geht es um das Abschlusszeugnis vom Lehrerseminar Neukloster meines Großvaters aus dem Jahre 1910.


Interessant sind hier die Unterschriften:(alle folgend genannten Daten stammen aus den Vz 1900 bzw. 1919)

Regierungskommissar - Gustav Ebeling: *23 Juni 1852 Kirch Kogel bei Krakow, 1900 Seminardirektor und Referent im Unterrichsrministerium

Kirchlicher Kommissar - Ulrich Behm: *6. Mai 1850 Thelkow, 1900 Domprediger in Schwerin

Direktor: Ulrich Klaehn * 10. August 1873 Gadebusch, 1900 Seminarlehrer Neukloster

Julius Kletzien: Ordinarius der Seminarklasse I, *20. Januar 1868 Grevesmühlen, 1900, 1919 Seminarlehrer Neukloster

Carl Schäffer: *27. April 1871 Tranquebar (Britisch Indien), 1900 ledig, Seminarlehrer Neukloster

Theodor Winter: * 29. Dezember  1855 Marnitz, 1900, 1919 Seminarlehrer Neukloster

Otto Brandt: * 16. November 1870 Rostock, 1900, 1919 Seminarlehrer Neukloster

Johannes Schröder: * 25. Nov 1868 Boizenburg/Elbe, 1900 Präparandenlehrer Neukloster,

Adolf Boldt: 22. Sep 1856 Schimm bei Wismar, 1900. 1919 Präparandenlehrer Neukloster

Über die Lehrkräfte Dr. Niehrens und Koch konnte ich nichts ermitteln.

Gelehrt wurde in folgenden Fächern:
Lehrfertigkeit, Pädagogik, Religion (Katechismus, Bibelkunde, Kirchengeschichte) Deutsch (Literatur und Grammatik, Aufsatz), Mathematik, Geschichte, Erdkunde, Naturkunde (Naturbeschreibung, Physik und Chemie), Zeichnen, Musik (Singen, Geigenspiel), Turnen.

Die Reihenfolge der Urteile, die vergeben wurden: Sehr gut, recht gut, gut, im ganzen gut, genügend, nicht völlig genügend, nicht genügend.

Hier eine zeitgenössische Postkarte des Lehrerseminars im Vordergrund mit der Büste Friedrich Franz II. (1885 von Hugo Berwald)

Neukloster Großherzogliches Lehrer-Seminar
Zum Absender der Karte: Karl Augustin, Präparand im Lehrerseminar, konnte ich folgendes ermitteln: *3.Dezember 1901 in Parchim, lebte 1919 bei seinen Eltern in Parchim, schrieb  "Geschichte der Stadt Parchim" (der Zusammenhang zwischen dem Schreiber der Karte und den Daten ist rein spekulativ!!!)

Dienstag, 16. Oktober 2012

Fotos - Hohen Mistorf I

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte!

Deshalb sollte man zum Erforschen seiner Familiengeschichte alles, was man an diesbezüglichen Fotos bekommen kann, sammeln. Besonders wichtig hierbei ist das umseitige Beschriften (Personen, Ort, Datum). 

Neben den Familienfotos sollten historische Fotos der jeweiligen Ortschaft, in der unsere Vorfahren lebten, der Kirche in der sie getauft getauft wurden und heirateten und letztendlich ihre Grabsteine in keiner  Genealogie-Sammlung fehlen.
Aber auch Fotos von Personen, die für die Familie von Bedeutung waren, sind eine Bereicherung und auch Anregung für jeden Ahnenforscher.

Hier einige Beispiele aus dem Ort "Hohen Mistorf" bei Teterow in Mecklenburg - Schwerin (heute Mecklenburg/Vorpommern Landkreis Mecklenburgische Seenplatte).

Dieses ist der Geburtsort meines Großvaters. Sein Vater war dort Schmiedemeister bis zu seinem frühen Tod 1905.

Hier ein altes Foto von 1935:

Alte Dorfstraße in Hohen Mistorf von der Kirche her gesehen

Und hier das Gegenstück: Aufnahme 16.10.2012

Blick von der Kirche auf die Dorfstaße
Bei einem Rundgang um die Kirche oder auf dem Friedhof entdeckt man oft noch sehr alte Gräber, aus der Zeit unserer Ahnen. Oft sind es die von Pastoren. Hier war es das Grab des Pastors, der meinen Großvater am 27. März 1904 konfirmiert hat.

Grabstein - Pastor Henri Neeck - Hohen Mistorf
Der aufmerksame Leser meines ersten Post wird sich erinnern, dass ich dort eine Notiz vorstellte, die er an meine Urgroßmutter schrieb, wo es um unseren Familiennamen ging.

Kurz einige ergänzende Informationen zu Henri Neeck:

geboren 31.12.1860 in Laage ,  Eltern: Fritz Neeck *1828 Küster und Lehrer in Gnoien und Elise Neeck  geb. Schmittau *1828, Geschwister: Hugo *1858, Otto *1862, Elisabeth 1865.
Heirat: 6. September 1892 mit  Clara Philipp. Aug. Sophie Helene Müller *12.08.1869 in Schwerin,


Ein weiteres Fundstück:
Friedrich Wilhelm Ebeling Pastor zu Hohen Mistorf
Angaben zu Friedrich Wilhelm Ebeling:
* 18. Januar 1806 zu Neustadt
23.September 1849 Pastor in Hohen Mistorf
gest. 24. Juni 1865 
Heirat 25. März 1845 mit  Elisabeth Henr. Luise Schultze *27. Juni 1800 in Neustadt.

Weitere Pastoren in Hohen Mistorf:

Heinrich Hamann  ab 1866 bis 1888 (*2. Oktober 1813 Mühlenhof bei Mestlin, emer. 1. Oktober 1888, gest. 24. März 1892 Schwerin ) verh. 3. Okt. 1845 mit Elise Schünemann  (*15. April 1822 zuTarnow)


Friedrich Carl Adolf Theodor  Schliemann  von 1888 bis 1891 (*8. Juni 1850 Plau, gest. in Haidschloß /Holstein am 1.9.1891 an Schwindsucht, verh. mit Anna Fried. Wilh. Möller zu Quetzin am 15. Okt. 1880)



Dienstag, 9. Oktober 2012

Urkunden und Zeugnisse I

Genealogische Dokumente (Briefe, Urkunden, Zeugnisse, Postkarten) bringen uns unsere Vorfahren bedeutend "näher". Sie "lockern" einen trockenen Stammbaum auf und gewähren einen Einblick hinter die Person im Stammbaum.

Hier der erste Arbeitsvertrag meines Großvater von 1912. Ihm wurde die zweite Schulstelle in Rühn verliehen. Hier blieb er mit Unterbrechung durch den Krieg bis 1917. Danach habe ich einen ähnliche Urkunde für seine Anstellung in Gielow, Amt Stavenhagen.






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Friedrich Franz von Gottes Gnaden Großherzog von Mecklenburg, Fürst zu Wenden, Schwerin und Ratzeburg, auch Graf zu Schwerin, der Lande Rostock und Stargard Herr u.
(es handelt sich um Friedrich Franz IV. siehe auch Wikipedia )
Wir wollen die erledigte zweite Schulstelle in Rühn, Amt Bützow, zum 1. Oktober d. J. dem Lehrer Brüsehaber in Gielow

verleihen in der gnädigsten Zuversicht, daß er diesem Schulamte gewissenhaft und treu in christlichem Sinne und Wandel und mit redlichem Streben für das Wohl der Schule und der ihm anvertrauten Kinder vorstehen werde. Dagegen soll ihn das mit dieser Stelle verbundenen Diensteinkommen mit der Maßgabe zugebilligt sein, daß er jederzeit verpflichtet bleibt, bei eintretender Veranlassung einen Teil der Ländereien auf Verlangen zurückzugeben gegen Gewährung eines Ersatzes durch andere Ländereien oder einer von unserem Ministerium, Abteilung für Unterrichtsangelegenheiten, endgültig festzustellenden angemessenen jährlichen Vergütung.

Wir verpflichten ihn, den Turnunterricht bei der dortigen Schule, sobald derselbe angeordnet wird, ohne besondere Vergütung zu übernehmen

Wir verpflichten ihn ferner, auf Verlangen gegen eine angemessenen, im Streitfall von unserem Ministerium Abteilung für Unterrichtsangelegenheiten, festzusetzende Entschädigung bis zu vier Stunden wöchentlich Unterricht an einer im Schulorte vorhandenen oder noch zu errichtenden ländlichen Fortbildungsschule zu übernehmen.

Falls er aus unserem Dienste auszuscheiden wünschen sollte, hat er hiervon unser Ministerium, Abteilung für Unterrichtsangelegenheiten, ein halbes Jahr vorher und zuvor bei einer Kündigung zu Ostern im Oktober des vorhergehenden Jahres, bei einer solchen zu Michaelis im April desselben Jahres in Kenntnis zu setzen.

Gegeben durch unser Ministerium, Abteilung für Unterrichtsangelegenheiten,.

Schwerin, den 20. September 1912

Samstag, 6. Oktober 2012

Zeitungsartikel und -annoncen

Alte Zeitungsartikel und Annoncen in denen unsere Vorfahen erwähnt wurden, sind auch eine Fundgrube für den Ahnenforscher und teilweise sogar  das "Salz in der Suppe" seiner Unterlagen.
Vor einiger Zeit habe ich in alten Unterlagen meines Großvater einen Zeitungsausschnitt aus der "Mecklenburger Zeitung" vom 20. August 1929 gefunden. In diesem Artikel geht es um den 60. Jahrestag der Feuerwehr von Warin.

60 Jahre Feuerwehr Warin
In diesem Beitrag wird der Bruder meines Ururgroßvaters Johann Ludwig Friedrich Brüshaver (1823-1904) erwähnt. Dieser Friedrich Christian Wilhelm Karl (1844-1931), (ehemaliger Kaufmannn in Warin) schrieb sich, wie hier ersichtlich "Brüßhaber".

Und hier ein ein ganz besonderes Teil, die Verlobungsanzeige meiner Großmutter und ihrer Schwester.

Verlobungsanzeige Weihnachten 1912
Meine Großeltern heirateten später am 5. Juni 1917 in Gielow. Ihrer Schwester war dieses Glück nicht vergönnt, da ihr Verlobter im I. Weltkrieg fiel.

Dienstag, 2. Oktober 2012

Aller Anfang ist schwer...

...nicht nur in der Ahnenforschung sondern welche Inhalte sollen dieses Blog füllen und wie soll ich alles aufbereiten. Den ganzen, bis jetzt von mir ermittelten, Stammbaum werde ich ich hier wohl kaum in einem Zug unterbringen. Also was soll ich vorstellen, wie es strukturieren?

Das sind Fragen, die mich  immer noch beschäftigen. Am Anfang möchte ich genealogische Fundstücke (Schriftstücke, Bilder), die sich in meinem Besitz befinden, vorstellen. Daneben werde ich auch ab und zu Hinweise geben, wie man am besten bei seinen genealogischen Recherchen vorgeht.

Anfangen möchte ich mit einer doch recht unscheinbaren Notiz des Pastors H. Neeck  aus Hohen Mistorf (Mecklenburg-Schwerin) an meine Urgroßmutter Elise Brüsehaber geb. Lorenz.

Voraussetzung zum Arbeiten mit Kirchenbüchern und handschriftlichen Notizen ist, dass man die damals gebräuchliche Kurrentschrift (nicht Sütterlin) lesen kann. 

Notiz des Pastors Henri Neeck aus Hohen Mistorf an meine Urgroßmutter
So nach und nach habe ich mich mit dem Lesen und auch Schreiben von Kurrent vertraut gemacht, so dass ich fast alles lesen kann.

Transcription des obigen Textes:

Meine liebe Frau Brüsehaber.
Hie***ben sende ich Ihnen den gewünschten Taufschein, den Sie natürlich ohne Gebühr empfangen. Ich bemerke dazu, dass im Kirchenbuch Brüsshaber nicht Brüsehaber steht. Beste Grüße an Sie und die Konfirmandin von uns ...

Warum diese kurze Notiz am Anfang. Mit einem Federzug hat ein Pastor aus dem Namen Brüsehaber in diesem Falle Brüsshaber gemacht.  Und dieses passierte im Laufe unserer Familiengeschichte häufiger. Nur so kann ich mir erklären, dass meine Ahnen Brüshaber, Brüsehaber, Brüsshaber, Brüßhaber, Brüshaver hießen.