Sonntag, 16. Dezember 2012

Schmiedemeister in Hohen Mistorf

Nachdem ich meinen Urgroßvater "Paul Friedrich Johann Heinrich Brüsehaber" in einem früheren Beitrag als Dragoner vorgestellt habe, jetz einiges über sein Wirken als Schmiedemeister in Hohen Mistorf bei Teterow.
Nach seiner Hochzeit am 27. April 1886 mit Elisabeth Christine Lorenz zog er nach Hohen Mistorf und arbeitete dort als Schmiedemeister. 

Lt. der Volkszählung von 1900 wohnten im gleichen Haushalt mit ihm sein Geselle: "August Blieske" * 19. Aug 1882 in Teterow" und der Lehrling: "Wilhelm Wigert *9. Apr 1883 in Hohen Mistorf"


Schmiede - Hohen Mistorf 1900


Schmiede - Hohen Mistorf 1936
 Auf diesem zweiten Bild, das 1936 aufgenommen wurde, war die Schmiede noch in Betrieb. Bei einem Besuch vor einigen Jahren stellte ich allerdings fest, dass es sie nicht mehr gab. Sie muss also in der Zeit nach dem Krieg abgerissen worden sein. Im Dorf konnte ich nichts Näheres hierzu in Erfahrung bringen. Vielleicht kann ein Leser dieses Beitages für Aufklärung sorgen.

Besonders freue ich mich, dass ich diese Karte entdeckt habe.





Eine Karte der  Maschinen- und Feldbahnfabrik R. Dolberg  Rostock, die den Erhalt von 278,78 RM bestätigt.

Freitag, 14. Dezember 2012

Gefallen im 1. Weltkrieg - P. Pagels

Bezugnehmend auf den Beitrag über das Kriegerdenkmal meines Heimatortes Gielow in Mecklenburg möchte ich einige der dort Genannten dem Vergessen entreißen. In diesem Falle ist es mein Großonkel, der Bruder meiner Großmutter mütterlicherseits: Paul Pagels

Geboren wurde er - Paul Friedrich Ludwig Pagels - am 9. Mai 1890 in Gielow als Sohn des Johann Friedrich Martin Pagels (Erbpächter) und seiner Frau Anna Friederike Dorothea Henriette Brinkmann.
Er fiel im 1. Weltkrieg am 27. Mai 1915 bei Dolina / Galizien als Leutnant der Reserve im Reserve Infanterie Regiment 224 (so der Eintrag im Kirchenbuch).

In der Verlustliste 8077 vom 10. August 1915 taucht sein Name erstmals unter den Vermissten auf.  (Quelle: Verlustlisten des 1. Welkrieges des Vereins für Computergenealogie)
Leutnant der Reserve Paul Pagels vermisst

Eine Gefallenenmeldung fand ich weder in der oben angeführeten Quelle noch bei den Verlustlisten von Ancestry. Der Todeseintrag im Kirchenbuch erfolgte auch erst Mitte 1916.

Über die damaligen verlustreichen Kämpfe an der Ostfront kann man im Heeresbericht nachlesen.

Unteroffizier P. Pagels (hinten rechts)

P. Pagels (ganz hinten in der Mitte)
Diese Bild zeigt P. Pagels ca. Anfang 1915 auf dem Truppenübungsplatz Elsenborn (das Lager war von 1914 bis 1918 ein Ausbildungszentrum) im Kreise seiner Kameraden. Aus dem Absender geht hervor, dass er an einem "Offizieraspiranten Kursus" teilnimmt.
Text der Karte:
"Liebe Eltern!
Umseitig ein Foto von dem Einzuge des Mecklenburger Grenadiers in Elsenborn.
Hoffentlich habt Ihr erste Karte erhalten. Nochmals Mama die herzlichsten Glückwünsche sowie Euch allen herzlichste Grüße Euer Paul"

Nach Abschluss dieses Kurses in Elsenborn ist er als Leutnant der Reserve an die Ostfront versetzt worden.

Hier noch zwei weitere zeitgenössische Bildpostkarten von Elsenborn:
Truppenübungsplatz Elsenborn

Truppenübungsplatz Elsenborn
Und wie auch heute noch, gab es auch damals für solche Plätze "Soldatenweisheiten". Hier ein Beispiel:
"Gott schickte uns in seinem Zorn zur Entfettungskur nach Elsenborn!!!"

Donnerstag, 6. Dezember 2012

Dorfkirche zu Gielow und ihre Pastoren

Da ein Großteil meiner Vorfahren aus diesem Ort stammen, möchte ich kurz einiges zur Kirche des Ortes und ihren Predigern (Pastoren) schreiben.

Den Großteil meiner Informationen habe ich aus einer Broschüre "Die Pfarre zu Gielow mit besonderer Berücksichtigung der Geschichte des Ortes" von L. Fromm, erschienen im "Archiv für Landeskunde in den Grossherzogthümen Mecklenburg und Revüe der Landwirtschaft", Band 17 - 1867. Hier als eBook  Suchbegriff "Gielow" eingeben. Meine diesbezügliche Original Broschüre übergab ich der Heimatstube des Ortes.

Kirche zu Gielow (ca.1920)
Das Bild stammt aus den 20er Jahren des vorigen Jhd.  (keine stürzenden Linien, alle Senkrechten sind auch wirklich senkrecht. Und das alles ohne Elektronik!!! Hut ab!!)

Aus der oben erwähnten Broschüre geht hervor, dass die Kirche höchstwahrscheinlich Ende des 14. Jahrhunderts erbaut wurde. Im Inneren wurde sie 1821-23 erneuert, um- und durchgebaut von 1897-1898, geweiht in Gegenwart des Herzogregenten  am 16. Oktober 1898.

Hier die entsprechend Textpassage:
Bau der Kirche

Einen Grundriss der Kirche  findet man hier.

Kirche Gielow 2012

Prediger des Pfarramtes Gielow
1528-1530 Johannes Henniken Prediger zu Gielow
1542 Nikolaus Swarte Prediger zu Duckow, Vikarius zu Malchin
1622-1638 Georg Horning Prediger zu Duckow und Gielow
1647 - 1662 Johann Köler Prediger zu Zettemin und Gielow
geb. in Woltersdorf Kr. Franzburg Pommern
1661 ins Gefängnis zu Dargun gelegt, da er sich dem Trunk ergeben hatte, seinen Dienst vernachlässigte und auch sonst einen höchst ärgerlichen Lebenswandel führte, nach längerer Untersuchungshaft 1662 seines Amtes entsetzt und 1665 des Landes verwiesen.
1664 - 1671 Johann Molli Prediger zu Zettemin und Gielow
aus Lübeck, 1671 P. und Präp. in Goldberg
schreibt 1664:  Pfarrhaus ist so undicht, dass er nachts nicht vor den Wölfen sicher sei, die Kirche gleiche einer Ruine, die Vorsteher kümmerten sich nicht, da sie selber keine Häusung hatten.
1671-1688 Levinius Fiedler Prediger zu Zettemin und Gielow
* um 1638 zu Rostock, gest. 1686, verh. 29. November 1671 Christine Spalding
1688 - 1723 Samuel Wilken Prediger zu Zettemin und Gielow
* um 1662 zu Vilz , gest. 26. April 1732, verh. Margar. Kathar. Höfisch
1723 - 1762 Samuel Wilken Prediger zu Zettemin und Gielow
* um 1699 zu Zettemin, Sohn des Vorgängers, gest. 22. Juni 1762
1755 am Karfreitagnachmiitag am 28. März ging fast ganz Gielow in Flammen auf. Das schindelgedeckte Kirchturmdach wurde von den Flammen ergriffen; der Turm mit Uhr und Glockenstuhl brannte aus, die Glocken zerschmolzen; auch der an den Turm stoßende Teil des Kirchenbodens wurde zerstört
1763 - 1765 Joachim Friedrich Turow Prediger zu Zettemin und Gielow
1765 P. und Präpos. zu Demmin, gest. 17. Aug. 1829 verh. Doroth. Agneta Christine Krambeer aus Röckwitz
1765 - 1807 David Joachim Köppen Prediger zu Zettemin und Gielow
*15. Dez. 1736 zu Lübeck, Kaufmannssohn, gest. 8. Juni 1807
verh. 1767 mit Eva Charlotte Sophie Stock aus Neubrandenburg
1808 - 1829 Peter Heinrich Schmidt Prediger zu Zettemin und Gielow
*16. Nov. 1774 Waren, gest. 17. August 1829
verh.12. Okt. 1808 mit Friederike von Rudloff (*7. August 1780 Schwerin)
1831 - 1837 Wilh. Aug. Herm. Schmidt Prediger zu Zettemin und Gielow
1848 Sup. in Malchin, setzte 1862 durch, dass in G. eine eigene Pfarre errichtet wurde
1837 - 1862
Vereinigung der Pfarre Gielow mit der in Malchin,
1862-1871 Ernst Gotfr. Theod. Friedr. Fromm Gielow eig. Pfarre
*10. März 1829 zu Rehna
Aug. 1858 Hülfsprediger in Ziegendorf
11. Aug. 1871 gest. (Herzleiden)
3. Okt. 1862 verh. mit Clara Tarnow (Gnevsdorf)
 1872-19176 Eduard Heinr. Theod.   Albrecht *13. September 1843 Schwerin
1868 Konr. Boizenburg
 1870 Hülfspr. in Brüel
6. Jan. 1871 Heirat  Auguste Jantzen (Schwerin)
1. Oktober 1872 Amtsantritt
4. Oktober 1909 Präpos.
1. Oktober 1916 emerit.
13. Mai 1918 gest. zu Schwerin
1916-1960? Otto Aug. Bernh. Johs. Paul Fuhrmann

*18. Juli 1881 zu Dargun
Abitur Rostock1902
stud. in Rostock, Leipzig , Berlin
Heirat 29. Sept. 1908 Elisabeth Dechow (20. Feb 1888 Zarrentin)

Quelle:"Die Mecklenburg-Schwerinschen Pfarren seit dem dreißigjährigen Kriege (mit Anmerkungen über die früheren Pastoren seit der Reformation)" von Gustav Willgeroth; Wismar 1924 im Selbstverlag

Dienstag, 4. Dezember 2012

Kriegerdenkmal Gielow I

Vor einiger Zeit fand ich einige alte Postkarten des Kriegerdenkmals meines Heimatortes. Auf der Vorderseite des Denkmals wird den Gefallenen des Krieges 1870/71 gedacht. Auf der Rückseite stehen die die Namen der Toten des Ortes aus dem 1. Weltkrieg.

Kriegerdenkmal Gielow 1913


Kriegerdenkmal Gielow (20er Jahre)
Kriegerdenkmal Gielow (30er Jahre)

Was ist jetzt aus dem Denkmal geworden?  Es steht noch und ist in einem recht gutem Erhaltungszustand. Der Adler allerdings wurde in einer Nacht- und Nebelaktion von den sozialistischen Machthabern massakriert.

Kriegerdenkmal Gielow 2012
Da bei http://www.denkmalprojekt.org  dieses Denkmal nicht aufgeführt ist, hier die Inschriften:

W. Bergmann
Dienstgrad Name Todestag
Gefr. K. Brandt 14.09.1914
Kan. W. Schöttler 28.09.1914
Gren. H. Krüger 07.11.1914
Gren. H. Bening 08.11.1914
Gren. H. Meier 10.11.1914
Gren. A. Wolter 10.12.1914
Utffz. H. Martin 10.01.1915
Wehrm. H. Albrecht 22.04.1915
Füs. F. Flotow 24.04.1915
Leutn. P. Pagels 27.05.1915
Füs. W. Gütschow 07.07.1915
Gefr. P. Stiegler 14.07.1915
Musk. K. Zars 23.08.1915
Musk. A. Niemann 20.09.1915
Musk. A. Bürth 08.10.1915
Ers.Res W. Brandt 24.10.1915
Musk. F. Flotow 15.04.1916
Jäg. E. Voß 09.06.1916
Utffz. F. Graupmann 04.07.1916
Füs. F. Ewert 11.07.1916
Gren. H. Ziesemer 13.07.1916
Ers.Res. H. Milhahn 17.07.1916
Arm.Sold. W. Peters 30.08.1916
Kan. O. Laasch 28.09.1916
Ers. Res. E. Flotow 28.10.1916
Gren. R. Heuck 05.01.1917
Musk. F. Graupmann 08.02.1917
Musk. F. Riwald 29.4.1917
Gren. A. Koch 26.06.1917
Musk. H. Flotow 19.07.1917
Musk. H. Mamerow 08.08.1917
Utffz. W. Meincke 11.08.1917
Musk. O. Dabbert 30.10.1917
Gren. H. Schwinkendorf 09.02.1918
Wehrmann F. Grüschow 17.03.1918
Musk. W. Bergemann 07.04.1918
Arm.Sold. W. Köpke 17.04.1918
Gren. W. Adam 29.05.1918
Wehrm. W.Pecat 10.06.1918
Gren. K.Collatz 11.08.1918
Pion. W. Lübs 07.09.1918
Musk. W. Hillmann 16.09.1918
Gren. F. Wolter 30.09.1918
Utffz. H. Wolgast 08.10.1918
Gren. P. Koch 08.10.1918
Uffz. H. Riwald 15.10.1918
Musk. H. Piplow 31.10.1918
Oberheiz. H. Krase 06.05.1919
Gren. H. Gütschow 01.06.1916
Musk. H. Schlüter 01.05.1917
U.Masch.Maat F. Brümmer 01.09.1917
Musk. W. Lewes 30.08.1916
Wachtm. O. Brandt 28.04.1918
Ers. Res. O.Piplow 24.10.1918